Barrierefrei bauen – Warum eigentlich? – Teil 2
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum es sinnvoll ist, sich über eventuelle Barrieren im eigenen Wohnung Gedanken zu machen. Die Lebenssituation kann sich plötzlich ändern, sodass die eigenen vier Wände nicht mehr wie gewohnt nutzbar sind. Etwa kann der Lebensverlauf körperliche Einschränkungen mit sich bringen, weshalb die Wohnung plötzlich als ein Ort mit Hindernissen empfunden wird. Bedienungselemente wie Armaturen, Lichtschalter und dergleichen sind dann nicht wie gewohnt nutzbar. Es sprechen verschieden Gründe dafür, sich für ein barrierefreies Bauen oder Modernisieren zu entscheiden, etwa die folgenden.
Selbstständigkeit und Mobilität
Das Gefühl von Freiheit bestimmt sich auch in der unabhängigen und freien Mobilität bzw. Beweglichkeit im eigenen Wohnraum. Die selbstbestimmte Lebensführung ist oftmals selbstverständlich und wird erst zum Thema, wenn sie nicht mehr gegeben ist.
Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung stoßen im Alltag auf unterschiedliche Barrieren. Entweder weil öffentliche Gebäude beispielsweis nicht barrierefrei ausgestattet sind (kein Aufzug o.ä.) oder auch weil der eigene Wohnraum mit Hindernissen versehen ist (zu enge Türen, Stufen etc.). Barrierefreies Bauen soll diesen Umstand durch eine entsprechende Bauweise und Gestaltung verändern und zwar hin zu einem nutzerfreundlichen Lebensraum – im öffentlichen aber auch im privaten Wohnbereich. Die barrierefreie Gestaltung einer Wohnung / eines Haus ermöglicht es, ohne fremde Hilfe und damit unabhängig zurechtzukommen. Bewegungsfreiheit in dem eigenen Wohnraum hat Einfluss auf die allgemeine gesundheitliche Verfassung des Einzelnen. Zufriedenheit und Wohlbefinden wird dadurch ermöglicht, dass Betroffene trotz gewisser Einschränkungen selbstständig im eigenen Wohnraum leben können. Daher ist es sinnvoll und wichtig Barrieren im eigenen und auch öffentlichen Wohnraum abzubauen oder gar nicht erste entstehen zu lassen, damit Selbstständigkeit und Mobilität in jeder Lebensstufe bzw. – situation gegeben ist.
Gewohntes Umfeld im Alter
Bis ins hohe Alter körperlich aktiv und geistig fit zu bleiben, wünschen sich sicherlich die meisten Menschen. Sin dieser Verfassung ist es kein Problem, in der eigenen Wohnung, dem eigenen Haus bis ins hohe Alter zu wohnen und ohne Hilfe zurechtzukommen. Wenn aber die Bewegungsfreiheit und ggf. auch die geistige Beweglichkeit plötzlich eingeschränkt sind, verändert sich meistens auch die Wahrnehmung von dem eigenen Lebensraum. Der Gedanke an ein Pflegeheim oder sonstige räumliche Veränderung wirkt beunruhigend und verunsichernd. Denn insbesondere im Alter ist es tendenziell schwieriger, sich an neue Umgebungen anzupassen. Um aber die Möglichkeit zu schaffen, weiterhin in der eigenen Wohnung zu wohnen, ist eine barrierefreie Bauweise sinnvoll. Diese zielt darauf ab, dass Menschen durch die Anpassung ihres Wohnumfeldes in eine barrierefreie Wohnung möglichst lange in ihrer vertrauten Wohnung bleiben können.
Vorplanen als Altersvorsorge
Wer vordenkt, muss nicht noch einmal nachdenken, wenn sich die Lebenssituation verändert. Es bestehen unterschiedliche Altersvorsorge-Modelle und das bekannteste ist die Rente. Eine Versorgung im Alter durch die Rente scheint allerdings mittlerweile eher ungewiss oder wird vermutlich in Hinblick auf die eigenen Bedürfnisse niedrig ausfallen.